Konzept
Im DantonDenkRaum trifft Kunst auf Wissenschaft, womit dieser einen Dialog des Lebendigen eröffnet. Anhand von Georg Büchners Text Danton´s Tod durchdenken Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen wie Medizin, Geschichte, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Bildender Kunst, Musik und Schauspiel gemeinsam gesellschaftsrelevante Themen, die sich aus dem Text speisen. Schwerpunkte für drei aufeinander folgende Abende könnten beispielsweise sein:
- Medizin und Philosophie
- Kunst und Macht
- Wissenschaft und Wirtschaft
- Büchner der Europäer
Auch im Jahr 2014 soll – dem kreativen Duktus Büchners folgend – eine polyphone Collage aus Diskussionsbeiträgen sowie bildnerischen, szenischen und musikalischen Momentaufnahmen gestaltet werden. Außerdem werden Partnerstädte gesucht, die das Vorhaben als Spiegel ihres Umfelds leben.
An drei aufeinander folgenden Abenden werden drei unterschiedliche Themenschwerpunkte gesetzt. Neben Kernteam – bestehend aus der Bildenden Künstlerin Isabelle Krötsch und dem Schauspieler Hans Kremer – und dem sich in der Vorbereitung am jeweiligen Ort gebildeten Kollektiv, werden passend zum Themenschwerpunkt des Abends Gäste aus der Wissenschaft eingeladen.
Das Anatomische Theater als Ort dieses besonderen Art meets Science-Projektes steht für die Ähnlichkeit zur Volksversammlung und die Vorstellung, dass Büchner als Medizinstudent die Revolution und das menschliche Miteinander seziert.
Dank der offenen Struktur ist auch das Publikum aufgefordert, nicht nur Zuschauer zu sein, sondern zum aktiven Teilnehmer zu werden. Szene und Zuschauerraum sind somit eng miteinander verwoben. Hier wird das Theater wieder zum Ort der (Ver-) Sammlung. Um den Dialog möglichst lebhaft, vielschichtig und erfüllend zu gestalten, sind alle mitwirkenden Künstler, Wissenschaftler und Zuschauer aufgerufen an jedem der drei Abende teilzunehmen. Ein Bekenntnis zur sinnlichen Komplexität des Lebens.
ZIELSETZUNG
Ziel des DantonDenkRaums ist es anhand des collageartigen, visionären Textes von Georg Büchner im offenen kreativen Dialog über Kunst nachzudenken. Bei dem pluralistischen Austausch verschiedener Standpunkte und Perspektiven steht Georg Büchner Pate. Auch er stellt in seinem Text Danton’s Tod unterschiedliche Perspektiven vor, aus denen die Welt gedacht werden kann.
Unterschiedliche Meinungen und Haltungen ergeben im Austausch aber keinesfalls einen Konflikt, sondern sind vielmehr eine Bereicherung für alle Beteiligten. Im DantonDenkRaum wird dieses Prinzip erfahrbar gemacht. In der Auseinandersetzung und im Dialog liegt eine schöpferische Kraft, mit welcher friedfertig und kreativ neue Lösungsansätze für das menschliche Zusammenleben aufgezeigt werden können.
Der Prozess der Wahrnehmungsschulung, bei dem die gegenseitige Wertschätzung und nicht die Bewertung im Vordergrund steht, wird mit dem eingebundenen Publikum geteilt. Hier steht die Achtsamkeit im Vordergrund, das Üben des Lebendigen Austauschs und des Dialogs.
Der DantonDenkRaum hat seinen Ausgangspunkt im Anatomischen Theater der LMU München erleben dürfen und ist mit seiner Einbindung lokaler Künstler, Musiker und Wissenschaftler ein wunderbares Stadtprojekt, das aber nicht auf München begrenzt ist. In vielen Städten mit medizinischer Fakultät befinden sich diese oft historischen wunderbaren Bauwerke oft im Herzen der Stadt und unentdeckt für die Öffentlichkeit. Es ist uns daher auch ein Anliegen, diese Räume des Wissens und der Geschichte für einen intermedialen und interdisziplinären Austausch zu öffnen und für eine Versammlung und einen Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft im Herzen der Gesellschaft zu fördern.
Wir suchen in Städten mit derartigem Raum Kooperationspartner für dieses Vorhaben, das vom Atelier Kremer | Krötsch in jede Struktur getragen werden und mit einem sich vor Ort bildenden Kollektiv spezifisch entwickelt werden kann. Wir freuen uns über Hinweise und Empfehlungen. Kulturinstitutionen der Stadt, Universitäten und Kunsthochschulen, Kunstvereine und Orchester, Theater und Kulturzentren können unsere Partner vor Ort werden.
Lokale, regionale und bundesweite Unternehmen, die sich mit den Idealen des interdisziplinären Arbeitens, des kulturellen und integrativen Engagements, dem Schwerpunkt auf Demokratie, nachhaltiger Gesellschaft und dem Gemeinwohlgedanken identifizieren können, sind willkommene Partner, Sponsoren und Helfer. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!