Danton, Büchner und die Medizin
Der heimliche Höhepunkt der Serie in einer kongenialen Zusammenfügung von Diskurs und künstlerischer Interaktion. Ineinander fließend, den Austausch mit dem Publikum perfekt integrierend und ein Gefühl des „Quantensprung des Denkens“ im Grossen Hörsaal der Anatomie evozierend.
Bei allen unterschiedlichen Perspektiven und Interessensfeldern begegneten sich an diesem Abend Dr. Ulrich Bauhofer und Dr. phil. Karl-Heinz Witte im Gespräch über das Alleine, das Nichts und die Vielfalt und konnten eingebettet in einer großartigen Performance zwischen Musik, Schattenbildtheater, Live Zeichnung und Videokunst ein Bewusstsein der Einheit bei praktizierter Vielfalt verdeutlichen.
Eine hoffnungsvolle Konstellation, die auch die Partizipation des Publikums beflügelte und zu spannungsreichem Austausch zwischen Büchnertextpassagen und daraus resultierenden Erkenntnissen führte. Fernöstliche Wissenschaft des Geistes und christliche Mystik reflektierten die erfüllte Ansammlung des Nichts aus Büchners Text und den daraus resultierenden Fragen sowie das Bewusstsein über die Nähe von Leben und Tod in den Räumen der Anatomie.
Karl Heinz Witte legte Büchner auf die Couch und wies auf bewegende Weise seinen Weg aus der Gewalt hin zur Kreativität der Kunst und Forschung. Ulrich Bauhofer spiegelte eindrücklich seine Qualität von Bewusstsein im Wiederfinden von Einheitsbildern.